
Gedanken zum Markus-Evangelium
Unterschiedliche Menschen(gruppen) sind mit ihren Fragen zu Jesus gekommen - manche davon schmeichelnd, um Ihn in eine Falle zu locken, andere aufrichtig. Immer antwortet der Herr mit göttlicher Weisheit.
Jetzt stellt Jesus eine Frage an die Schriftgelehrten. Es geht Ihm nicht um irgendwelche Traditionen oder Spitzfindigkeiten, wie das Gesetz anzuwenden sei, sondern um einen ganz entscheidenden Punkt, der seine eigene Person betrifft. Die Schriftgelehrten sagen, „der Christus sei Davids Sohn“, also sein Nachkomme. Damit haben sie recht, allerdings wollen sie nicht wahrhaben, dass der Christus mitten unter ihnen ist.
David selbst sprach auch von Christus und prophezeite „in dem Heiligen Geist“, dass Gott Christus auffordert, sich auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite zu setzen. Doch wie kann es sein, dass David den Christus „mein Herr“ nennt, obwohl dieser sein Sohn ist? Im Orient würde ein Vater seinen Sohn doch nie mit „Herr“ anreden - eher umgekehrt.
Dieser scheinbare Widerspruch löst sich schnell auf: Der Sohn Davids ist zugleich der Sohn Gottes. Jesus Christus ist Gott und Mensch in einer Person.
Ob die Schriftgelehrten je daran gedacht haben, dass Christus einen Platz im Himmel zur Rechten Gottes hat? Gewiss nicht, denn sie glauben an einen Christus auf der Erde. Doch nachdem Christus von seinem Volk gekreuzigt worden ist, hat Gott Ihn auferweckt, in den Himmel aufgenommen und Ihn „zum Herrn und zum Christus gemacht“ (Apostelgeschichte 2,36).