Bäume der Bibel (6) - Der Maulbeerfeigenbaum
Es ist eine Menge los an diesem Tag in Jericho. Jesus und seine Begleiter besuchen die Stadt, deshalb strömen alle Bewohner von Jericho zusammen, um den Rabbi Jesus zu sehen und zu hören.
Einer von ihnen ist mehr als nur neugierig: Zachäus. Er muss Jesus unbedingt sehen. Dafür ist ihm keine Mühe zu groß und keine Aktion zu lächerlich. Zachäus ist nicht beliebt, ein Zolleinnehmer, der mit der Besatzungsmacht zusammenarbeitet.
Aber was macht Zachäus denn jetzt? Weil die Menge ihm die Sicht versperrt, steuert er einen der alten Maulbeerfeigenbäume an, die die Straße säumen und kühlenden Schatten schenken. Behände klettert er hinauf. Es sieht nicht elegant aus, aber Zachäus schafft es, denn der Stamm ist sehr dick und die Astgabeln breit und weit ausladend. Die großen Blätter schützen ihn vor der Sicht der anderen. Zachäus späht eifrig aus. Hier muss Jesus vorbeikommen. Die Stimmen werden lauter. Jetzt hat Jesus Zachäus‘ Baum erreicht, schaut auf und sieht den kleinen Zolleinnehmer. Er spricht ihn mit Namen an und lädt sich bei Zachäus zum Essen ein. Das verändert das Leben des Zolleinnehmers für immer. Der bewegende Bericht findet sich im Evangelium nach Lukas, Kapitel 19,1-10.
Maulbeerfeigenbäume, auch Sykomoren oder Wilde Feige genannt, sind im Nahen Osten weit verbreitet. Es handelt sich um einen halbimmergrünen Laubbaum, der je nach Standort über 15 Meter hoch wird. Die Früchte sind im Gegensatz zu echten Feigen nicht süß. Sie werden vor allem für medizinische Zwecke verwendet.
(Fortsetzung am nächsten Samstag)