Mi Mittwoch
7.
Jun Juni
Er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um den Hals und küsste ihn sehr.
Lukas 15,20

Innerlich bewegt - über einen Verlierer

„Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt.“ So beginnt das bekannte Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der Sohn erklärt seinen Vater also für tot, will das Erbe einstreichen und seinen Vater verlassen. Damit verliert der Sohn das Vertrauen seines Vaters. Es dauert nicht lange, da verliert er seinen ganzen Besitz, weil er sein Geld vergeudet und ausschweifend lebt. Als eine Hungersnot kommt, sucht er Hilfe bei einem Landwirt, der ihn seine Schweine hüten lässt. So verliert er seine Selbstachtung. Der junge Mann möchte wenigstens etwas von dem Schweinefutter essen, doch selbst das wird ihm verwehrt. Ihm gibt keiner - so verliert er das Vertrauen zu den Menschen. Zum Schluss (Gott sei Dank!) verliert er seinen Eigenwillen und seine Scheu. Er will wieder nach Hause und dem Vater sagen: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ Und dann geht er.

Als er noch fern ist, sieht sein Vater ihn (er hat also Ausschau gehalten) und wird innerlich bewegt. Er läuft ihm entgegen und fällt seinem heruntergekommenen Sohn um den Hals. Was für eine Liebe gegenüber einem Verlierer! Und dieser bekennt ihm alles.

Sind wir nicht alle Verlierer? Wir haben Gott den Rücken zugekehrt, haben dabei vielleicht Freunde, die Liebe des Ehepartners und unsere Selbstachtung verloren …

Doch da ist Gott, voller Liebe und Erbarmen wie der Vater des verlorenen Sohnes. Er wartet auf Verlierer, die zu Ihm kommen, bereuen und bekennen - und nimmt sie in den Arm. Unbegreiflich!

Dieses Gleichnis, das der Herr Jesus erzählte, steht im Lukas-Evangelium, Kapitel 15, Verse 11-24.