Do Donnerstag
25.
Dez Dezember
Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.
Galater 4,4

Krippe und Kreuz

Ein Altargemälde des niederländischen Malers Rogier van der Weyden (1399-1464) stellt dar, wie die Weisen aus dem Morgenland dem Sohn Gottes, der als Mensch in die Welt geboren war, huldigen. Dabei zeigt das Bild nicht nur die Krippe, in die Jesus nach seiner Geburt gelegt wurde, sondern auch ein Kruzifix, das an der Wand hängt: Krippe und Kreuz.

Wollte der Maler darauf hinweisen, dass Krippe und Kreuz untrennbar zusammengehören? Wollte er betonen, dass Gott seinen eigenen Sohn auf die Erde gesandt hatte, damit Er für verlorene Menschen am Kreuz sterben sollte? In diesem Kind ist „die Gnade Gottes erschienen“, die allen Menschen „das Heil bringen will“ (Titus 2,11)!

Was bedeutet uns heute die Freudenbotschaft von der Geburt des Retters? Viele freuen sich über die arbeitsfreien Tage, über die Geschenke, über die gemütlichen Stunden im Familienkreis, die ihnen diese Zeit so angenehm machen. Für manche gehören auch erhebende Gefühle beim Weihnachtsgottesdienst dazu.

Die Botschaft von Krippe und Kreuz will uns jedoch eine ganz andere Qualität von Freude geben, eine Freude, die nicht von vorüber­gehenden Stimmungen abhängig ist und nicht nur wenige Tage anhält. Die Krippe erinnert daran, wie nahe der Sohn Gottes uns gekommen ist, um uns zu verstehen, um bei uns zu sein, um uns zu helfen. Das Kreuz zeigt uns, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist.

Durch den Glauben an den Mensch gewordenen und gekreuzigten Christus kommen wir in eine tiefe persönliche Beziehung zu Gott und erfahren jeden Tag seine Nähe. Und dann haben wir, selbst wenn wir äußerlich einsam sind, Teil an der „großen Freude“, die der Engel den Hirten von Bethlehem verkündigte (Lukas 2,10).

Weihnachten