Fr Freitag
19.
Dez Dezember
Johannes sprach: Ich bin die „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn.“
Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir Kommende, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen.
Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!
Johannes 1,23.26.27.29

Der Wegbereiter (3) - Ich bin nicht würdig

Johannes der Täufer, der Sohn des Priesters Zacharias und seiner Frau Elisabeth, ist ein beeindruckender Mann (vgl. Matthäus 11,7–15). Ernst und beinahe schroff ruft er seine Zuhörer zur Umkehr auf. Doch trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - strömen Scharen von Menschen zu ihm und lassen sich von ihm taufen. Die Taufe, die Johannes praktiziert, ist ein Zeichen der Buße, der Umkehr.

Der Zulauf steigt Johannes dem Täufer niemals zu Kopf. Er ist sich seiner Stellung als Bote und Vorbereiter des Messias stets bewusst und füllt sie mit ganzem Herzen aus. Der Maler Matthias Grünewald (um 1480-1530) hat Johannes den Täufer auf dem berühmten Isenheimer Altar gemalt. Johannes deutet dort mit einem überdimensionalen Zeigefinger auf Jesus hin. Auf Jesus Christus hinweisen - das ist Johannes’ Bestimmung und die Aufgabe, die er treu ausführt.

Ruhig nimmt er es hin, dass einige seiner Jünger ihn verlassen, zu Jesus gehen und Ihm nachfolgen. Er freut sich sogar darüber:

„Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann gar nichts empfangen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist. Ihr selbst gebt mir Zeugnis, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern dass ich vor ihm hergesandt bin. Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muss wachsen, ich aber abnehmen“ (Johannes 3,27–30).