
Gedanken zum Markus-Evangelium
Offensichtlich haben einige Interessierte zugehört, als die Sadduzäer mit dem Herrn Jesus über die Auferstehung diskutiert haben. Mit welcher Weisheit Er verkehrte Vorstellungen widerlegt und die Wahrheit Gottes vorgestellt hat, wird viele beeindruckt haben - so auch den aufrichtigen Schriftgelehrten, der nun zu Jesus tritt. Er wünscht sich Klarheit über das wichtigste Gebot im Alten Testament, weil die Größe und Bedeutung der vielen Hundert Gesetze und Vorschriften immer wieder diskutiert werden.
Die Antwort des Herrn beginnt mit einem Zitat aus 5. Mose 6,4.5. Diese Verse werden eingeleitet mit der Feststellung, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Und dieser Gott hat ein Recht auf die uneingeschränkte Liebe jedes Menschen. Dann folgt gewissermaßen eine Zusammenfassung des ersten Teils der Zehn Gebote, die sich mit der Beziehung des Menschen zu Gott befassen (vgl. 2. Mose 20,2-17).
Anschließend zitiert Jesus 3. Mose 19,18. Dieses Gebot fasst die übrigen der Zehn Gebote zusammen, in denen die Beziehung der Menschen untereinander im Vordergrund steht.
Der Herr nennt also zwei Gebote, die zur Liebe auffordern: unbegrenzte Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, wie man „sich selbst“ liebt. Das zweite Gebot leitet sich vom ersten ab und zusammen bilden sie „die Summe des Gesetzes“ (Römer 13,10).