So Sonntag
14.
Dez Dezember
Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander verhandelten, trat herzu, und als er sah, dass Jesus ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: „Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.“ Das zweite ist dieses: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Größer als diese ist kein anderes Gebot.
Markus 12,28–31

Gedanken zum Markus-Evangelium

Offensichtlich haben einige Interessierte zugehört, als die Sadduzäer mit dem Herrn Jesus über die Auferstehung diskutiert haben. Mit welcher Weisheit Er verkehrte Vorstellungen widerlegt und die Wahrheit Gottes vorgestellt hat, wird viele beeindruckt haben - so auch den aufrichtigen Schriftgelehrten, der nun zu Jesus tritt. Er wünscht sich Klarheit über das wichtigste Gebot im Alten Testament, weil die Größe und Bedeutung der vielen Hundert Gesetze und Vorschriften immer wieder diskutiert werden.

Die Antwort des Herrn beginnt mit einem Zitat aus 5. Mose 6,4.5. Diese Verse werden eingeleitet mit der Feststellung, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Und dieser Gott hat ein Recht auf die uneingeschränkte Liebe jedes Menschen. Dann folgt gewissermaßen eine Zusammenfassung des ersten Teils der Zehn Gebote, die sich mit der Beziehung des Menschen zu Gott befassen (vgl. 2. Mose 20,2-17).

Anschließend zitiert Jesus 3. Mose 19,18. Dieses Gebot fasst die übrigen der Zehn Gebote zusammen, in denen die Beziehung der Menschen untereinander im Vordergrund steht.

Der Herr nennt also zwei Gebote, die zur Liebe auffordern: un­­be­grenzte Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, wie man „sich selbst“ liebt. Das zweite Gebot leitet sich vom ersten ab und zusammen bilden sie „die Summe des Gesetzes“ (Römer 13,10).