
Ruhe finden
Eine alte Dame, die niemals weit aus ihrem abgelegenen Heimatort fortgekommen war, wurde eines Tages auf eine längere Autofahrt mitgenommen. Da lernte sie zum ersten Mal den Verkehr auf der Autobahn kennen. Die hohen Geschwindigkeiten, mit denen die Autos unterwegs waren, kamen der alten Frau fast unwirklich vor. Nachdenklich fragte sie: „Wo wollen die Leute denn alle hin, dass sie so eilen?“
Wie die Menschen eilen, so eilt auch die Zeit. Auf der Straße, am Arbeitsplatz, zu Hause, überall dasselbe: Es geht immer schneller! Stunden und Tage werden wie im Sturm fortgetragen, obwohl die Uhr nicht schneller tickt als in den Jahrhunderten vor uns.
Bei der voranschreitenden Automatisierung und Digitalisierung sollte man meinen, dass uns mehr Zeit zur Verfügung stände als früher. Und tatsächlich haben wir im Durchschnitt deutlich mehr Freizeit als vergangene Generationen. Trotzdem sind wir gestresst und neigen zu (psychischer) Überlastung. Die Arbeit ist einerseits zwar leichter geworden, aber andererseits steigt der Druck, weil eine Flut an Informationen innerhalb kürzester Zeit verarbeitet werden muss.
Gönnen wir uns doch regelmäßig Momente der Stille und fokussieren wir uns dabei auf die wichtigen Dinge des Lebens, auf das Woher und Wohin! Das kann schwer sein, wenn wir von beruflichen, privaten, virtuellen Anfragen und Forderungen durch den Tag getrieben werden. Aber es ist unbedingt notwendig und es gibt Hilfe. Jesus lädt uns ein: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28). Beten wir zu Ihm, lesen wir die Bibel. Dann werden wir Ruhe und Frieden finden für Herz und Gewissen, im Leben und im Sterben.