
Äußerlich und innerlich
Wenn wir älter werden, haben die Freuden des Lebens nicht mehr so viel Attraktivität für uns. Da sowohl unsere geistigen als auch unsere körperlichen Kräfte abnehmen, haben wir oft weder das Interesse noch die Energie, das zu tun, was wir früher taten, als wir jünger waren.
Für Menschen, die Jesus Christus als ihren Retter und Herrn kennen, beweist sich jedoch die Wahrheit des Tagesverses: Der „äußere Mensch“, der Körper, mag zwar langsam schwächer werden und „verfallen“ - und dieser Prozess lässt sich nicht aufhalten -, aber der „innere Mensch“, der in Verbindung mit der unsichtbaren Welt steht, wird jeden Tag auf geheimnisvolle Weise „erneuert“. Dass dieser innere Mensch trotz Alter und Krankheit noch belebt und frisch sein kann, illustriert das folgende Erlebnis, an das ich mich noch gut erinnern kann.
Ich besuchte einen älteren Freund, der an Alzheimer erkrankt war. Wir kannten uns seit vielen Jahren gut. Als ich jetzt versuchte, eine Unterhaltung mit ihm zu führen, bemerkte ich, dass vieles von dem, was er sagte, keinen Sinn ergab. Doch wenn ich mit ihm auf Jesus Christus zu sprechen kam, antwortete er ganz normal, und alles, was er über biblische Themen sagte, ergab Sinn. Warum war das so? Einerseits vermutlich, weil er sich mit diesen Themen früher intensiv befasst hatte und im Alter die Vergangenheit oft stärker im Bewusstsein ist als die Gegenwart. Andererseits bin ich fest überzeugt: weil der Geist Gottes, der in ihm war, seinen „inneren Menschen“ erneuerte. So konnte mein alter Freund sich noch an den biblischen Wahrheiten erfreuen, auch wenn sein Verstand sonst nicht mehr klar war. In seinen jungen Jahren hatte er an seinen Schöpfer gedacht und sein Leben nach dem Wort Gottes ausgerichtet (Prediger 12,1). Deshalb konnte er jetzt die Früchte davon genießen.