
Gedanken zum Markus-Evangelium
Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern geht unter die Haut. Wie können die Bemühungen der Liebe von Seiten Gottes nur derart bösartig beantwortet werden? Dass sein Sohn, „seine unaussprechliche Gabe“, gekreuzigt wird, ist die größte Sünde der Menschheitsgeschichte (2. Korinther 9,15; Johannes 15,22–24). Wie reagiert Gott darauf? Im Jahr 70 n. Chr. wurde Jerusalem durch die Römer zerstört, so dass Tausende von Juden starben. Es war ein Strafgericht Gottes über sein abtrünniges Volk. An ihre Stelle sind „andere“ getreten: die Versammlung (Gemeinde) Gottes, ein Volk, das aus Erlösten aller Nationen gebildet worden ist.
Der Herr beendet seine Unterweisung mit einem anderen Bild, das aber dieselbe Botschaft enthält. Die „Bauleute“ sind dieselben Personen wie die „Weingärtner“, also die verantwortlichen Führer im Volk. Sie haben Christus verworfen, den „Stein Israels“, wie Er bereits in einer alten Prophezeiung genannt wird. Doch Gott gibt seinem Sohn einen Ehrenplatz und macht Ihn zum „Eckstein“, an dem sein Haus ausgerichtet wird (1. Mose 49,24; Psalm 118,22.23; 1. Petrus 2,7).
Das Haus Gottes ist heute die Gemeinde und besteht aus allen Erlösten, die als „lebendige Steine aufgebaut“ werden (1. Petrus 2,5). Der wichtigste „Stein“ darin ist und bleibt Jesus Christus. In den Augen der Gläubigen ist Er „wunderbar“. Für alle, die Ihn ablehnen, bedeutet Er dagegen nichts.