So Sonntag
9.
Nov November
Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht auch diese Schrift gelesen: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen“? Und sie suchten ihn zu greifen; doch sie fürchteten die Volksmenge; denn sie erkannten, dass er das Gleichnis im Blick auf sie geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen weg.
Markus 12,9–12

Gedanken zum Markus-Evangelium

Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern geht unter die Haut. Wie können die Bemühungen der Liebe von Seiten Gottes nur derart bösartig beantwortet werden? Dass sein Sohn, „seine unaussprechliche Gabe“, gekreuzigt wird, ist die größte Sünde der Menschheitsgeschichte (2. Korinther 9,15; Johannes 15,22–24). Wie reagiert Gott darauf? Im Jahr 70 n. Chr. wurde Jerusalem durch die Römer zerstört, so dass Tausende von Juden starben. Es war ein Strafgericht Gottes über sein abtrünniges Volk. An ihre Stelle sind „andere“ getreten: die Versammlung (Gemeinde) Gottes, ein Volk, das aus Erlösten aller Nationen gebildet worden ist.

Der Herr beendet seine Unterweisung mit einem anderen Bild, das aber dieselbe Botschaft enthält. Die „Bauleute“ sind dieselben Personen wie die „Weingärtner“, also die verant­wort­lichen Führer im Volk. Sie haben Christus verworfen, den „Stein Israels“, wie Er bereits in einer alten Prophezeiung genannt wird. Doch Gott gibt seinem Sohn einen Ehrenplatz und macht Ihn zum „Eckstein“, an dem sein Haus ausgerichtet wird (1. Mose 49,24; Psalm 118,22.23; 1. Petrus 2,7).

Das Haus Gottes ist heute die Gemeinde und besteht aus allen Erlösten, die als „lebendige Steine aufgebaut“ werden (1. Petrus 2,5). Der wichtigste „Stein“ darin ist und bleibt Jesus Christus. In den Augen der Gläubigen ist Er „wunderbar“. Für alle, die Ihn ablehnen, bedeutet Er dagegen nichts.