So Sonntag
2.
Nov November
Da er nun noch einen geliebten Sohn hatte, sandte er ihn als Letzten zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Jene Weingärtner aber sprachen zueinander: Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein. Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn zum Weinberg hinaus.
Markus 12,6–8

Gedanken zum Markus-Evangelium

Über viele Jahrhunderte hat Gott sich mit allen Mitteln um sein Volk Israel bemüht. Immer wieder hat Er Propheten gesandt, damit Israel seine Gebote befolgen und Ihn so unter allen Völkern ehren würde. Doch bisher sind alle Bemühungen fehlgeschlagen. Was bleibt Ihm anderes übrig, als sein Volk zu bestrafen und seine Beziehung zu Ihm zu beenden? Doch Er will nichts unversucht lassen - und sendet seinen Sohn. Das ist der Höhepunkt in diesem Gleichnis! Beachten wir, dass es sein einziger und geliebter Sohn ist, den Gott sendet! Auf diese Weise will Er auf das Herz der Menschen einwirken. Einen größeren Beweis dafür, dass Er „langsam zum Zorn und groß an Güte“ ist, kann Er nicht geben (Joel 2,13).

Der Sohn ist einzigartig: absolut fehlerlos und „voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14). Das verleiht Ihm eine Würde, die allen, die Ihm begegnen, größten Respekt abverlangt. Doch wie verdorben sind die Menschen! Sie wissen genau, mit wem sie es zu tun haben, zeigen aber keine Skrupel, Jesus Christus, den Gerechten, zu töten.

Die Weingärtner unterliegen einem großen Irrtum: Sie wollen den Erben töten, um sich auf diese Weise das Erbe anzueignen. Mit Gott, dem „Herrn des Weinbergs“ rechnen sie offensichtlich gar nicht. So tritt das Gegenteil ein: Ihre schreckliche Sünde bringt ihnen den Tod, wie wir später sehen werden.

Der Sohn wird getötet und pietätlos hinausgeworfen. Von ihm will man nach seinem Tod nichts mehr sehen und hören. Bis heute ist Jesus Christus der Verworfene.