
Das Evangelium nach Markus
Der Schreiber des zweiten Evangeliums, Markus, gehört zu den Mitarbeitern der Apostel. Er begleitet Barnabas und Paulus auf der ersten Missionsreise, trennt sich dann aber von ihnen und geht wieder nach Hause. Jahre später ist aus Markus ein wertvoller Mitarbeiter geworden. Paulus bezeichnet ihn als „nützlich zum Dienst“, während Petrus, vermutlich in geistlicher Beziehung, ihn „meinen Sohn“ nennt (2. Timotheus 4,11; 1. Petrus 5,13).
Möglicherweise schreibt Markus besonders für Menschen römischer Herkunft, wie es die Kirchenväter andeuten, denn er bezieht sich kaum auf das Alte Testament, erklärt jüdische Ausdrücke und Gebräuche und verwendet häufig lateinische Wörter.
Obwohl das Evangelium nach Markus das kürzeste der vier Evangelien ist, beschreibt es manche Szenen ausführlicher als die anderen Evangelien. Markus schreibt klar, einfach und in chronologischer Reihenfolge, wie die Ereignisse sich der Reihe nach zutrugen. Er beschreibt, wie unermüdlich Jesus unterwegs war und den Menschen diente. Deshalb ist Markus 10,45 zum Schlüsselvers erklärt worden: „Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ So wurde der dienende Christus dann auch der leidende Christus, gehorsam bis zum Tod. Eine römische Münze zeigt auf der einen Seite einen Stier und trägt auf der anderen Seite die Worte: „Sowohl zum Dienst als zum Opfer bereit“. Genau so beschreibt Markus Jesus Christus.
Markus beginnt sein Evangelium mit den Worten: „Anfang des Evangeliums Jesu Christi“ - und er endet mit Jüngern, die ausgehen und predigen, wobei Gott mitwirkt und ihre Predigt bestätigt (Kap. 16,20). Bis heute gibt es Jünger, die das Evangelium von Jesus verkündigen. Denn heute lädt Gott noch alle Menschen zu sich ein.