
Gedanken zum Markus-Evangelium
Die religiösen Führer haben Jesus gefragt, in welchem Recht Er „diese Dinge“ tue. Gemeint ist zuerst die sogenannte Tempelreinigung, dann aber auch sein öffentliches Wirken insgesamt. Die Frage ist selbstverständlich nicht ernst gemeint. Im Grunde suchen sie nur einen Anklagepunkt, um Jesus umzubringen. Deshalb stellt Er eine Gegenfrage und bezieht sich auf Johannes den Täufer. Dieser Prophet war in der Wüste aufgetreten und hatte „die Taufe zur Buße“ gepredigt (vgl. Kap. 1,4). Er war der Wegbereiter des Messias, hatte auf Ihn aufmerksam gemacht. Doch wenn das Volk den Messias empfangen wollte, musste es reinen Tisch machen. Durch die Taufe, mit der Johannes taufte, konnte jeder bezeugen, dass er innerlich umgekehrt war.
Johannes war genauso wenig in den Schulen der Pharisäer und Schriftgelehrten gewesen wie sein Meister. Auch er wurde nicht zur religiösen Elite gezählt. Dennoch war er mit Autorität aufgetreten - und viele hatten seine Predigt zu Herzen genommen und sich taufen lassen.
Die Überlegungen der religiösen Führer und ihre Antwort machen deutlich, wie falsch und anmaßend sie sind. Sie sind allein auf ihr Ansehen bedacht. Nun zeigt sich, wer der Richter ist: Es ist Jesus - nicht sie! Das letzte Wort spricht Er.