So Sonntag
12.
Okt Oktober
Jesus aber sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und antwortet mir, und ich werde euch sagen, in welchem Recht ich diese Dinge tue: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir. Und sie überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: Von Menschen - sie fürchteten die Volksmenge, denn alle dachten von Johannes, dass er wirklich ein Prophet war. Und sie antworteten Jesus und sagen: Wir wissen es nicht. Und Jesus spricht zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue.
Markus 11,29–33

Gedanken zum Markus-Evangelium

Die religiösen Führer haben Jesus gefragt, in welchem Recht Er „diese Dinge“ tue. Gemeint ist zuerst die sogenannte Tempel­reinigung, dann aber auch sein öffentliches Wirken insgesamt. Die Frage ist selbstverständlich nicht ernst gemeint. Im Grunde suchen sie nur einen Anklagepunkt, um Jesus umzubringen. Deshalb stellt Er eine Gegenfrage und bezieht sich auf Johannes den Täufer. Dieser Prophet war in der Wüste aufgetreten und hatte „die Taufe zur Buße“ gepredigt (vgl. Kap. 1,4). Er war der Weg­bereiter des Messias, hatte auf Ihn aufmerksam gemacht. Doch wenn das Volk den Messias empfangen wollte, musste es reinen Tisch machen. Durch die Taufe, mit der Johannes taufte, konnte jeder bezeugen, dass er innerlich umgekehrt war.

Johannes war genauso wenig in den Schulen der Pharisäer und Schriftgelehrten gewesen wie sein Meister. Auch er wurde nicht zur religiösen Elite gezählt. Dennoch war er mit Autorität aufgetreten - und viele hatten seine Predigt zu Herzen genommen und sich taufen lassen.

Die Überlegungen der religiösen Führer und ihre Antwort machen deutlich, wie falsch und anmaßend sie sind. Sie sind allein auf ihr Ansehen bedacht. Nun zeigt sich, wer der Richter ist: Es ist Jesus - nicht sie! Das letzte Wort spricht Er.