Do Donnerstag
9.
Okt Oktober
Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
Lukas 23,40.41

Zwischen zwei Verbrechern (2)

Die Worte des anderen Übeltäters setzen uns in Erstaunen. Als er sein Verbrechen beging, hatte er keine Gottesfurcht. Aber nun fürchtet er Gott, und er sieht den großen Unterschied zwischen sich und seinem Gefährten im Vergleich mit Jesus. - Was hatte sein Herz und sein Denken so verändert? Die Strafe allein konnte es nicht sein, denn bei dem anderen zeigte sie diese Wirkung nicht.

Dieser zweite Verbrecher hatte sein Herz für das Wirken Gottes geöffnet! Er hatte zwar von dem Herrn Jesus gehört, doch jetzt konnte er Ihn auch beobachten. Er sah, wie Jesus sich in den tiefsten Leiden verhielt, wie Er Hohn und Spott still über sich ergehen ließ. Er hörte, wie der Sohn Gottes vom Kreuz die erstaunlichen Worte ausrief: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34).

Ohne Zweifel beeindruckten ihn diese Worte der Gnade und Vergebung tief. Am Kreuz geschah die größte Ungerechtigkeit, das größte Verbrechen der Weltgeschichte - und der, dem das Unrecht angetan wird, spricht von Vergebung! Was könnte die Augen verlorener Sünder für den Retter und seine Liebe öffnen, wenn nicht diese Szene am Kreuz!

Voller Vertrauen wendet sich der Verbrecher nun in seiner letzten Stunde an Jesus Christus. Er weiß, dass Jesus der verheißene Erlöser ist und eine Zukunft hat, auch nach dem Tod. An seiner herrlichen Zukunft möchte er teilhaben. Und der Herr verspricht es ihm - noch für denselben Tag: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23,43).