Fr Freitag
4.
Apr April
Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Gestorbene, war, den Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun dort ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch des Salböls erfüllt.
Johannes 12,1–3

Aus dem Alltag Jesu (14) - Zu Gast bei Freunden

Seit Jesus seinen Dienst unter den Menschen begonnen hat, sind ungefähr drei Jahre vergangen. Unzähligen Menschen hat Er seitdem in ihrer Not geholfen und von seinem Vater im Himmel erzählt. Doch die Feindschaft der Schriftgelehrten und Pharisäer Ihm gegenüber hat sich inzwischen zu tödlichem Hass gesteigert: Jesus muss sterben! In dieser aufgeheizten Atmosphäre kommt Jesus nach Judäa. Er weiß, was Ihm bevorsteht.

Jesus sucht als Erstes seine Freunde in Bethanien auf. Die Geschwister bieten Jesus eine der wenigen Oasen, die es für Ihn noch gibt. Hier ist Er angenommen und jederzeit willkommen, und hier wird Er besser verstanden als fast überall sonst. Da ist die zupackende, gastfreundliche Martha, die noch einiges von Jesus zu lernen hat; dann die ruhigere Maria, die schon oft zu den Füßen Jesu gesessen und den Reden Jesu zugehört hat; und auch ihr Bruder Lazarus, der nach schwerer Krankheit gestorben war und den Jesus wieder lebendig gemacht hat (vgl. Johannes 11), sitzt bei Jesus und hört zu.

An diesem Tag hat Maria ein Geschenk für Jesus: ca. 330 Gramm sehr kostbares Salböl von höchstem Wert. Damit salbt sie die Füße Jesu und trocknet sie mit ihren Haaren ab. Jesus lässt das geschehen und gibt der Handlung eine tiefe Bedeutung: Sein Tod steht unmittelbar bevor und Maria hat Ihn „im Voraus zum Begräbnis gesalbt“ (Markus 14,8). Maria ist die Einzige, die ahnt, was Ihm bevorsteht. Mit der Salbung zeigt sie, dass ihr für Jesus nichts zu kostbar ist.