Von meinem Platz am Küchentisch aus sehe ich das Stromverteilerhäuschen, das der Heimatverein unseres Ortes liebevoll renoviert hat. Der kleine weiße Turm mit Schieferdach strahlt in der Frühlingssonne, umgeben von frischem Grün und tiefblauem Himmel. Wirklich ein schöner Anblick! Betrachtet man das Gebäude aus der Nähe, fallen Details ins Auge: Sogar die Schilder sind restauriert, nahezu im Originalzustand, einwandfrei lesbar und an der richtigen Stelle montiert. Doch bei genauem Hinsehen wird klar: Die Verbindung fehlt! Das Stromverteilerhäuschen ist zwar schön anzusehen, aber nutzlos. Keine einzige Leitung ist mehr angeschlossen, die irgendetwas mit Strom versorgen könnte.

Das stimmt mich nachdenklich. Fehlt womöglich trotz aller Bemühungen in unserem Leben die wichtigste Verbindung? Die Verbindung zu dem lebendigen Gott? Scheinbar sieht alles recht gut und ordentlich aus. Wir geben uns Mühe, ein vorbildliches Leben zu führen. Wir halten uns an Recht und Ordnung. Wir sind nett zu unseren Mitmenschen, handeln aus Nächstenliebe. Das sind alles edle Charakterzüge, die uns wirklich gut aussehen lassen!

Aber: Gott will mehr von uns - Er will, dass wir eine Verbindung zu Ihm haben. Eine echte Beziehung, die wir zeit unseres Lebens eingehen, damit wir am Ende bei Ihm in der Herrlichkeit ankommen. Es wäre schrecklich, wenn es uns so ergehen würde wie den Menschen, die im Tagesvers beschrieben werden: Sie meinen, viel Gutes getan zu haben, doch in Wirklichkeit sind sie Übeltäter; sie haben keine Beziehung zu Gott und sind für ewig verloren.