
Gedanken zum Markus-Evangelium
Jesus zieht mit seinen Jüngern durch Galiläa. Außer seinen Jüngern soll Ihn niemand begleiten, denn Er will sie auf sein Leiden, Sterben und Auferstehen vorbereiten. Die Jünger tun sich sehr schwer mit diesem Gedanken, weil sie in Ihm den angekündigten Messias sehen. Sie erwarten von Ihm, dass Er sein Volk von der römischen Besatzungsmacht befreien und sein eigenes Königreich aufrichten wird.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Herr von seinem bevorstehenden Kreuzestod spricht. Bereits in Kapitel 8,31 lesen wir: „Er begann sie zu lehren, „dass der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden müsse.“ Und nachdem drei seiner Jünger - Petrus, Jakobus und Johannes - Ihn auf dem Berg in seiner zukünftigen Herrlichkeit gesehen haben, hat Er sie auf die Schriften des Alten Testaments verwiesen: Bevor Christus das 1000-jährige Reich aufrichten kann, muss Er leiden und sterben (vgl. Kap 9,12).
Jetzt beschreibt Jesus das bevorstehende Ereignis noch konkreter: „Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen überliefert.“ Er, der Schöpfer von allem, wird sich an Menschen ausliefern lassen, die Ihn töten werden? Ja, so muss es kommen. Sein Jünger Judas wird Ihn an die jüdischen Führer „überliefern“, diese werden Ihn dem Statthalter Pilatus „überliefern“ und zuletzt wird Pilatus Ihn dem Volk „überliefern“, damit Er gekreuzigt werde. Wie grausam ist der Mensch! Doch er hat nicht das letzte Wort: Jesus ist auferstanden und lebt. Er ist der Sieger!