
Die falsche Tür
Sie war eine angesehene Frau, war das Vorbild der Familie, besaß die Anerkennung ihres kleinen Dorfes und die Hochachtung des Pfarrers. Sie war immer bereit zu helfen und versäumte keinen Gottesdienst. Doch sie fand keinen Frieden mit Gott. Sie wusste, dass sie Sünden getan hatte, sie beichtete und bereute - aber sie kam nicht zur Ruhe.
Dann aber fand sie doch noch Frieden mit Gott. Als man sie fragte, wie das geschehen sei, sagte sie: „Ich habe die ganze Zeit versucht, durch die ‚Tür der Gerechten‘ zu Jesus zu kommen, dann aber erkannte ich meinen Fehler und trat durch die ‚Tür der Sünder‘ ein.“
Wie ihr ergeht es vielen. Sie wollen durch die „Tür der Gerechten“ eintreten statt durch die „Tür der Sünder“. Sie versuchen, einzelne Sünden und schlechte Gewohnheiten aufzugeben. Sie beschließen, sich in Zukunft anders zu verhalten als in der Vergangenheit. Mit anderen Worten: Sie versuchen, sich selbst zu verbessern und für die Gegenwart Gottes passend zu machen. Doch es gelingt ihnen nicht. Denn währenddessen drehen sie der Tür, die für sie bestimmt ist und durch die sie eintreten sollen, den Rücken zu. Doch der Herr Jesus ist nicht gekommen, Gerechte - also Selbstgerechte - zu rufen, sondern Sünder und Schuldige zur Buße. Er kam, „zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10).
Solange noch jemand versucht, sich seine Errettung zu verdienen, wird er eine verschlossene Tür vorfinden. Doch wenn er gerade so, wie er ist, zu Jesus kommt, wird die Tür für ihn weit offen stehen. Das Eingeständnis, versagt zu haben, sind der Schlüssel zum Eintritt. Dann wird er erfahren, was Jesus verspricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 6,37).