Sa Samstag
11.
Jan Januar
An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. ... Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich.
Jesaja 26,1.3

Eine feste Burg

Januar 1814: Die russische Armee nähert sich dem Herzogtum Schleswig-Holstein. Die Menschen dort sind in Aufruhr. Die feindlichen Truppen hinterlassen auf ihrem Weg eine Spur der Verwüstung und Zerstörung. Voller Angst vor dem heran­nahen­den Feind geht eine gläubige Witwe abends auf ihre Knie und fleht Gott an, sie zu bewahren. Denn am nächsten Tag sollen die feindlichen Soldaten an dieser Stadt vorbeikommen. Trotz ihrer Angst singt diese Christin die berühmte Strophe aus Luthers Kirchen­lied, bevor sie sich schlafen legt:

Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen.

Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.

Ihr Sohn hört sie so singen und ruft ihr zu: „Wie kannst du noch über das Unmögliche singen?“ Doch seine Mutter weiß: „Bei Gott sind alle Dinge möglich“ (Matthäus 19,26).

Am nächsten Morgen werden Mutter und Sohn von großem Lärm geweckt, der von der Straße kommt. Die russischen Soldaten sind in die Stadt gekommen und fallen plündernd in die Häuser ein. Aber ein Haus in ihrer Straße bleibt verschont! Keiner hämmert gegen ihre Tür und keine wütenden Soldaten stürmen in ihr kleines Haus. Langsam ziehen die Truppen weiter. Wieso haben sie das Haus dieser Christin mit ihrem Sohn verschont? Während der Nacht hatte es stark geschneit und der kalte Nordwind hatte den Schnee gegen die Hauswand und vor die Haustür geweht, so dass die Tür für die Soldaten unsichtbar geworden war. Eine Schneewehe war für dieses Haus zu einer festen Burg Gottes geworden! Nie wird Gott denjenigen enttäuschen, der sein ganzes Vertrauen auf Ihn und seine Macht setzt.