Fr Freitag
10.
Jan Januar
Es war eine Prophetin Anna da, ... eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die nicht vom Tempel wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente. Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem.
Lukas 2,36–38

Aus dem Alltag Jesu (2) - Bethlehem und Jerusalem

Die Geburt Jesu wäre nahezu unbemerkt geblieben, wäre da nicht eine Schar von Hirten auf den Feldern Bethlehems und zwei Senioren in Jerusalem gewesen. Die Hirten scheinen unvorbereitet, als sie mitten in der Nacht unter freiem Himmel die Botschaft der Engel hören, dass der versprochene Retter Israels in dieser Nacht gekommen ist. Doch ihre Reaktion zeigt, dass sie sich nach der Erfüllung von Gottes Versprechen sehnen. Maria und Joseph waren gewiss überrascht über den nächtlichen Besuch: eine Gruppe Männer, die nach Feld und Schafen riechen, aber andächtig und tief berührt das Kind anschauen. Die Hirten erkennen, dass Gott wirklich zu ihnen gekommen ist, mitten in ihr Leben und in ihren harten Alltag. Überall erzählen sie, dass der Messias geboren ist (vgl. Lukas 2,8–20).

Einige Zeit nach der Geburt ist die junge Familie im Tempel, um ein Opfer zu bringen, so wie es das Gesetz Gottes vorschreibt. Hier treffen sie auf Simeon und Anna, beide schon alt, beide voller Sehnsucht nach Gott und im intensiven Gespräch mit Ihm. Darum kann Gott ihnen zeigen, wer das Kind ist, das mit dem jungen Paar in den Tempel kommt.

Und auch im Osten, weit entfernt von Israel, gibt es Männer, die Gott auf seinen Sohn, den zukünftigen Retter, aufmerksam machen kann. Der Zöllner Matthäus aus dem späteren Apostelkreis erzählt in seinem Evangelienbericht von den sternkundigen Männern aus dem Osten, die den neugeborenen König der Juden suchen. Maria, Joseph und das Kind leben zu dieser Zeit noch in Bethlehem und wohnen in einem Haus (vgl. Matthäus 2,1.11).