Fr Freitag
5.
Dez Dezember
Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen.... Und er wird vor ihm (Jesus) hergehen in dem Geist und der Kraft Elias, um die Herzen der Väter zu den Kindern zu bekehren und Ungehorsame zur Einsicht von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.
Lukas 1,13.17

Der Wegbereiter (1) - Die Ankündigung

Es ist eine dunkle Zeit in Israel, ganz ähnlich wie heute. Das kleine Land kommt nicht zur Ruhe. Von den Großmächten der damaligen Zeit wird es als Durchmarschkorridor benutzt oder kurzerhand gewaltsam in ihren Besitz gebracht. Von dem alten Glanz unter den großen Königen David und Salomo ist nicht mehr viel übrig. Darüber kann auch die prunkvolle Tempel­renovierung unter Herodes dem Großen (73-74 v. Chr.) in Jerusalem nicht hinwegtäuschen. Sehnsüchtig warten treue Juden auf den versprochenen Retter, der Israel befreien und zu neuem Glanz bringen soll.

Doch die Jahrhunderte vergehen. Zuerst herrschen die Babylo­nier, dann die Perser, schließlich die Griechen und an­schlie­ßend die Römer über Israel. Dazwischen gibt es nur kurze Zeitspannen relativer Freiheit. Und am schlimmsten für gläubige Juden: Gott schweigt. Er schweigt schon seit über 400 Jahren. Der letzte Bote, den Gott beauftragt hatte, war der Prophet Maleachi (450-425 v. Chr.). Danach nichts mehr. Funkstille.

Doch nun knüpft Gott genau dort wieder an. Maleachi hatte prophezeit: „Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. ... Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden“ (Maleachi 3,1.23.24).

Fast dieselben Worte hört nun um das Jahr 5 oder 4 v. Chr. ein greiser jüdischer Priester im Tempel aus dem Mund eines mächtigen Engels.