So Sonntag
23.
Nov November
Da Jesus aber ihre Heuchelei kannte, sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, damit ich ihn sehe. Sie aber brachten einen. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie aber sprachen zu ihm: Des Kaisers. Jesus aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn.
Markus 12,15–17

Gedanken zum Markus-Evangelium

Eine Gruppe von Pharisäern und Herodianern ist mit einer Fangfrage zu Jesus gekommen: „Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht?“ Dabei lassen die Fragesteller es nicht an anerkennenden, aber unehrlichen Worten fehlen. Doch dem Sohn Gottes kann man nichts vormachen. Er kennt unsere Gedanken schon, bevor wir sie aussprechen (vgl. Psalm 139,2.4).

Der Herr Jesus antwortet mit einer Gegenfrage und tadelt so die Fragesteller wegen ihrer niederträchtigen Gesinnung. Wie gnädig, dass Er trotzdem auf ihre Frage eingeht. Er lässt sich einen Denar zeigen - eine römische Münze, womit üblicher­weise in Israel bezahlt wurde. Er selbst hat kein Geld bei sich, so arm ist Er als Mensch.

Die Belehrung, die Jesus anhand des Denars gibt, stellt die Situa­tion in Israel ins rechte Licht: Dass die Juden unter einer fremden Staatsgewalt stehen, ist eine Folge ihrer Untreue gegen­über Gott und seinen Geboten. Wenn sie das nur einsähen, würde es ihnen nicht schwerfallen, dem Kaiser die auferlegte Steuer zu bezahlen. - Auch Christen werden aufgefordert, sich den staatlichen Autoritäten unterzuordnen (vgl. Römer 13,1).

Dann folgt eine wichtige Ergänzung: „Gebt Gott, was Gottes ist.“ Damit legt Jesus seinen Finger in die Wunde. Wenn es bei ihnen schon an Treue gegenüber dem Kaiser mangelt, dann umso mehr an Unterordnung und Hingabe gegenüber Gott. Denn wer Gott ehrt, ehrt auch den, den Er auf die Erde gesandt hat - seinen geliebten Sohn (vgl. Johannes 5,23).