
Gedanken zum Markus-Evangelium
Merkwürdig: Einige Pharisäer kommen zusammen mit den Herodianern zu Jesus - zwei Gruppen, die sich sonst feind sind. Die Pharisäer sind bekannt dafür, dass sie sich für die religiösen Regeln einsetzen und darüber wachen, dass diese eingehalten werden. Dabei sind sie besonders auf ihr eigenes Ansehen bedacht. Die Herodianer dagegen bilden, wie es scheint, eine politische Partei. Sie stehen in Verbindung mit der römischen Besatzungsmacht, um sich dadurch Vorteile zu verschaffen. - Wenn es um Jesus Christus geht, können sich die gegensätzlichsten Menschen gegen Ihn oder gegen seine Wahrheit vereinigen.
Wie schmeichelhaft die Pharisäer und Herodianer hier vor Jesus auftreten! Das, was sie über Ihn sagen, ist absolut wahr. Auf sie selbst trifft es allerdings gar nicht zu. Gerade jetzt sind sie nicht wahrhaftig - sie heucheln. Tatsächlich kümmert sich Jesus nicht um die Meinung der Leute: Sein Beweggrund war nie, von anderen bewundert zu werden. Das aber steht in krassem Gegensatz zur Ehrsucht der Pharisäer.
Die Frage, die sie Jesus nun stellen, soll Ihn in die Enge treiben. Aus ihrer Sicht kann Er sie nur mit Ja oder Nein beantworten. Wenn Jesus meint, man solle dem Kaiser die Steuer bezahlen, dann muss Er seinen Anspruch als der angekündigte Messias-König aufgeben. Verneint Er jedoch die Frage, können die Herodianer Ihn als Aufrührer gegen die kaiserliche Gewalt anklagen.
Mit welcher Weisheit der Sohn Gottes die „Schlinge“ zurückwirft, lesen wir nächsten Sonntag.