
Der Himmel konnte nicht warten
Manche lesen die Tageszeitung von hinten nach vorne, weil auf den letzten Seiten meistens die Todesanzeigen stehen. Hier werden uns so manche Einblicke gewährt sowohl in das Leben der Verstorbenen als auch in das Denken und Empfinden der Trauernden. „Nur Arbeit war sein Leben“ spiegelt wider, welche Priorität der Verstorbene in seinem Leben hatte. Manchmal lesen wir auch Bibelzitate wie „In deiner Hand sind meine Zeiten“ (Psalm 31,16) oder „Der Herr ist mein Hirte“ (Psalm 23,1). Ob solche Worte eine innere Überzeugung ausdrücken oder eher fromme Ausschmückung sind?
In der Todesanzeige eines Mannes, der mit Ende 30 verstorben war, hieß es: „Der Himmel konnte nicht warten.“ Dieser Satz brachte mich zum Nachdenken. Natürlich sind Trauer und Schmerz besonders groß, wenn ein noch junger Mensch stirbt. Aber wie stellt man sich den Himmel vor? Sieht man ihn als einen paradiesischen Ort, wohin alle Verstorbenen kommen oder doch nur die besonders guten Menschen? Hat der Himmel oder das Jenseits den betreffenden Menschen so sehr vermisst, dass er schon in jungen Jahren an einen besseren Ort gerufen wurde? Oder schwingt womöglich die Anklage mit, dass der Himmel „ungeduldig“ war?
Auf manche Fragen bekommen wir auf der Erde keine Antwort. Doch die Frage nach dem Himmel und wer in den Himmel kommt, hat Gott in seinem Wort beantwortet: nur wer während seines Lebens zu Gott umgekehrt ist und Jesus Christus im Glauben als Retter angenommen hat. In diesem Sinn wartet der Himmel auf dich!