
Keine Frage des Verstandes, sondern des Gewissens
Die Botschaft, die Paulus brachte, richtete sich an die Gewissen der Zuhörer. Als er in Athen auf dem Areopag von dem Gericht Gottes redete, spotteten viele, weil das, was er sagte, ihnen zu wenig intellektuell war. Gereizt und böse aber reagierten sie, als er ihnen ins Gewissen redete (Apostelgeschichte 17,32; 18,6).
Auch heute noch ist die Zielrichtung der Botschaft Gottes das Gewissen. Nicht der Verstand soll gekitzelt oder herausgefordert werden, sondern das Gewissen soll in das Licht des Wortes Gottes gestellt werden. Als Pfarrer Wilhelm Busch (1897-1966) einmal vor einer großen Schar von Studenten sprach, wurde er gefragt, ob man danach diskutieren dürfe. Er sagte: „Ohne mich! Ich habe Ihnen Leben und Tod vorgelegt. Nun müssen Sie wählen. Aber zu diskutieren ist da nichts mehr!“
Unser Verstand läuft zur Höchstform auf, wenn wir über die Dreieinigkeit Gottes, die Jungfrauengeburt oder die vermeintlichen Widersprüche in der Bibel diskutieren. Doch das geht am Ziel der Botschaft vorbei. Das Gewissen muss erreicht werden. Menschen müssen erkennen, dass sie Sünder sind, dass sie vor einem heiligen Gott nicht bestehen können und deshalb Rettung brauchen. Sie müssen gewarnt werden, dass sie, wenn sie die Liebe Gottes ablehnen, die Ewigkeit in der Hölle verbringen werden.
Wir brauchen den Verstand, den Gott uns gegeben hat, um zu hören, zu reden und zu verstehen - aber Gott allein mit dem Verstand erkennen zu wollen, greift zu kurz. Um Ihn und den Weg des Lebens zu erkennen, müssen Herz und Gewissen erreicht werden. Nur so kann unsere Beziehung zu Ihm in Ordnung gebracht werden.