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25.
Apr April
Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathia, mit Namen Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu geworden war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu.
Als es schon Abend geworden war ..., kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst das Reich Gottes erwartete.
Matthäus 27,57.58; Markus 15,42.43

Seltsame Begegnung (2) - Joseph

Joseph von Arimathia - interessant, was die Bibel von diesem Mann berichtet. Joseph ist ein angesehener Ratsherr, er gehört also zum Hohen Rat (Sanhedrin), der obersten jüdischen Instanz für Rechtsprechung, die aus 71 Richtern besteht. Die Ursprünge dieses Rats gehen wohl bis in die Zeit der Wüstenwanderung unter Mose zurück (vgl. 4. Mose 11,10–17).

Wie wurde man Mitglied dieses Gremiums? Von den Rats­herren oder „Richtern“ wurden die folgenden sieben Eigenschaften verlangt: Weisheit, Demut, Ehrfurcht vor Gott, Abscheu vor Geld (auch vor dem eigenen), Liebe zur Wahrheit, Liebe zum Volk und ein guter Ruf. Außerdem musste man die fünf Bücher Mose gut kennen, aber auch über eine gute Allgemeinbildung verfügen, um die unterschiedlichen Rechtsfragen in ihrem Kontext beurteilen zu können. Die Ratsleute sollten einen guten Ruf besitzen und sich in ihrer Familie und Heimat schon als Richter bewährt haben.

Joseph nahm diese Anforderungen sehr ernst. Doch Gott lässt noch bedeutend Wichtigeres von ihm berichten: Joseph war ein Nachfolger des Herrn Jesus und erwartete das Reich Gottes. Bisher hatte sich Joseph noch nicht öffentlich zu Jesus bekannt (vgl. Johannes 19,38). Doch immerhin hatte er nicht zugestimmt, als der Sanhedrin Jesu Tod forderte. Es kostete Mut, vor den Ratskollegen und vor dem römischen Statthalter zu Jesus zu stehen. Josephs Einsatz ist für immer in der Bibel festgehalten.