So Sonntag
23.
Mär März
Und Jesus nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte; und als er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend eins von solchen Kindern aufnimmt in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Markus 9,36.37

Gedanken zum Markus-Evangelium

Die Jünger haben sich darüber unterhalten, wer von ihnen der Größte sei. Sie glauben an Jesus als den verheißenen Messias und erwarten, dass Er bald sein Reich errichten wird. Als auserwählte Apostel rechnen sie damit, einen entsprechenden ehrenvollen Platz in diesem Reich einzunehmen. Doch auf die Frage, wer der Größte sei, gibt Jesus ihnen eine bemerkenswerte Antwort: Nur wer sich zum Diener aller macht, ist wirklich groß. Darin ist Er selbst das beste Beispiel.

Um seine Lektion zu veranschaulichen, stellt Jesus ein Kind in ihre Mitte und nimmt es in die Arme. Beachten wir: Wenn ein Erwachsener ein Kind in die Arme nehmen will, muss er sich bücken bzw. auf die Knie gehen. Das bedeutet, sich zu erniedrigen.

Ein unbekanntes Kind aufzunehmen, erscheint den Menschen meist nicht besonders ehrenhaft. Nimmt man es aber im Namen eines Königs auf, bekommt die Sache eine ganz andere Bedeutung. Entscheidend ist also letztlich nicht, was wir tun, sondern in wessen Auftrag und für wen wir etwas tun.

Für Jünger Jesu ist nicht das Große in dieser Welt erstrebenswert, sondern Barmherzigkeit und Treue gegenüber dem Kleinen. Unser wahrer Charakter zeigt sich darin, wie wir uns gegenüber schwachen und unbedeutenden Personen verhalten.

Wer hätte das gedacht? Ein Kind im Namen Jesu aufzunehmen bedeutet, Jesus selbst, den Sohn Gottes, aufzunehmen. Was für eine Ehre! Und damit nicht genug: Wer Jesus aufnimmt, nimmt zugleich Gott, den Vater, auf. Glücklicher kann ein Mensch nicht sein, als in der Gemeinschaft mit den göttlichen Personen zu leben.