Mo Montag
29.
Apr April
Eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.
Johannes 9,25

Nur die Wahrheit

Die Predigt war vorbei, die Zuhörer verließen den Raum. Da ging ein Mann auf den Redner zu. Süffisant lächelnd sagte er: „Ich bin überrascht, dass ein Mann wie Sie, ein Mann mit Kultur und Bildung, noch an die Bibel glaubt. Wenn ein kleines Kind es nicht anders weiß, nun gut, oder eine alte Frau, die sonst nichts mehr hat, an das sie glauben kann - aber Sie? Ich selbst habe schon vor langer Zeit den Glauben an die Bibel aufgegeben.“

„Ich möchte mich nicht mit Ihnen streiten“, sagte der Redner, „ich möchte Ihnen nur vorlesen, was die Bibel dazu sagt. Und er las: ‚Was denn? Wenn einige nicht geglaubt haben, wird etwa ihr Unglaube die Treue Gottes aufheben? Das sei ferne! Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner.‘“ Der Mann schnappte nach Luft: „Wollen Sie etwa sagen, dass ich ein Lügner bin? Sie sprechen von Gott, dabei glaube ich gar nicht, dass es einen Gott gibt.“ - „Das wundert mich nicht“, sagte der Redner, denn auch das sagt die Bibel: ‚Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!‘“ Und er ergänzte: „Hier sagt es jemand nur in seinem Herzen, doch Sie sagen es sogar öffentlich“ (Römer 3,3.4; Psalm 14,1).

Verärgert ging der Mann weg. Doch bei jedem Schritt meinte er zu hören: „Du Lügner - du Tor - du Lügner - du Tor.“

Am nächsten Tag suchte er schon sehr früh den Redner auf. Der empfing ihn mit den Worten: „Haben Sie endlich vor Gott kapituliert? Ich habe gebetet, dass Er Sie nicht loslässt.“ Der Mann antwortete: „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, ich musste immer wieder an die Bibelworte denken.“

Später knieten beide Männer nieder - und der Himmel freute sich über einen Sünder, der Buße tat (Lukas 15,7). Der, der einst blind war, war nun sehend geworden.