Fr Freitag
27.
Jun Juni
Keiner von euch soll seinen Nächsten bedrücken, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott.
3. Mose 25,17

Dumm gelaufen!

Ein junger Mann hatte ein Mountainbike von einem Schulhof gestohlen. Er war noch nicht weit gekommen, da riss ihm die Kette. Also steuerte er ein Fahrradgeschäft in der Nähe an, um den Schaden beheben zu lassen. Da kam das Unerwartete: Der Ladenbesitzer erkannte das gestohlene Rad auf den ersten Blick - es gehörte seinem Sohn. Der überführte Dieb konnte nur noch murmeln: „Dumm gelaufen!“

„Dumm gelaufen!“ - Das ist der Kommentar vieler Leute, die ein Unrecht begehen und dabei erwischt werden. Keine Spur von Einsicht, kein Bedauern, höchstens darüber, dass die Sache herausgekommen ist.

Da stellt sich die Frage, warum sich viele kaum noch Gedanken über ihr Tun machen. Warum ist das Gewissen so abgestumpft? - Darauf werden viele Antworten gegeben: Elternhaus oder Schule haben versagt; Medien und Computerspiele haben schlechten Einfluss usw. Doch der wirkliche Grund ist: Die Menschen haben keine Beziehung (mehr) zu Gott. Wenn Gott keine Bedeutung mehr in unserem Leben hat, wenn wir uns Ihm gegenüber nicht mehr verantwortlich fühlen, dann kann, vereinfacht gesagt, jeder tun und lassen, was er will. So denken heute jedenfalls viele.

Aber Gott ist da! Ihm entgeht nichts! Er wird einmal dafür sorgen, dass jede Tat ihre gerechte und abschließende Beurteilung findet. Deshalb sollen wir Ihn fürchten. Das bedeutet nicht, dass wir Angst vor Ihm haben müssten wie etwa vor einem Willkürherrscher. Nein, wie sehr Gott auf unser Wohl bedacht ist, zeigt gerade der heutige Tagesvers. Gott zu fürchten bedeutet, Ehrfurcht vor Ihm zu haben, weil uns klar geworden ist, dass Gott heilig ist. Wenn wir dies verstanden haben, werden wir auch „unseren Nächsten nicht bedrücken“.