
Thomas (3)
Wenn Thomas noch lebte, hätte er einen langen Brief von mir bekommen:
Lieber Thomas, nachdem der Herr Jesus dir persönlich begegnet war, hast du nicht mehr im Kreis der Jünger gefehlt. Du warst dabei, als Er euch nach einem ergebnislosen nächtlichen Fischzug ein Frühstück am See machte (Johannes 21,1–14); du saßest mit im Obersaal (das war im Haus der Mutter von Johannes Markus, oder?). Und du warst auch dabei, als der Heilige Geist Gottes auf euch ausgegossen wurde und euch - und seitdem Generationen von Christen - befähigte, mutig die gute Botschaft von unserem Herrn Jesus Christus zu allen Völkern zu bringen.
So manches wüsste ich noch gern von dir, Thomas. Hattest du wohl leibliche Geschwister? Dein Beiname „Zwilling“ deutet ja darauf hin. Familie? Wohin führte dich dein Weg in deinem späteren Leben? Was die Geschichtsschreiber davon erzählen, klingt wirklich erstaunlich. Die frühesten Textzeugen sind aus dem 3. Jahrhundert. Der christliche Schriftsteller Origenes zum Beispiel berichtet, du hättest die Botschaft von unserem Herrn Jesus Christus über den heutigen Irak und Iran bis nach Indien gebracht. Und dann sollst du den Märtyrertod als Zeuge Jesu gestorben sein.
Wer wagt es da noch, dich den „ungläubigen“ Thomas zu nennen? Dein Leben macht Mut, dem Herrn vertrauensvoll zu folgen! Wir beten, dass viele dich zum Vorbild nehmen und so den Platz des „Zwillings“ ausfüllen.