
Gedanken zum Markus-Evangelium
Die Stadt Jericho hat eine lange Geschichte. Als das Volk Israel nach ihrer Wanderung durch die Wüste in das Land Kanaan gekommen war, zerstörten sie diese Stadt als erste. Und diese Stadt durfte auch nicht wieder aufgebaut werden, alle anderen Städte dagegen doch. Es heißt ausdrücklich: „Verflucht vor dem Herrn sei der Mann, der sich aufmachen und diese Stadt Jericho wieder aufbauen wird!“ (Josua 6,26).
Eines Tages setzte sich ein Israelit namens Hiel über den Fluch Gottes hinweg und baute die Stadt wieder auf. Und was geschah? Der Fluch traf ein: Hiel „bezahlte“ den Wiederaufbau mit seinen Söhnen - sie starben (1. Könige 16,34).
Jericho war zwar eine Stadt in guter Lage, doch der Fluch machte sich bemerkbar: Das Grundwasser war schlecht und so gab der Boden nichts her. Erst später, als der Prophet Elisa dorthin kam, machte er das Wasser durch ein Wunder gesund. Das war der erste Gnadenerweis Gottes für diese Stadt (2. Könige 2,19-22). Als Jesus durch Jericho zog, erlebte diese Gegend erneut die wohltuende Machtentfaltung Gottes.
Da sitzt ein Blinder und bettelt. Von der Volksmenge erfährt er, dass Jesus aus Nazareth vorbeizieht. Der blinde Bartimäus weiß, dass er von Ihm Hilfe erwarten kann. Er erkennt in Ihm den Sohn Davids, also den im Alten Testament verheißenen Messias. Dort heißt es von Ihm, dass Er die Augen der Blinden auftun würde (vgl. Jesaja 35,5). Ihm vertraut Bartimäus und davon lässt er sich nicht abbringen.