
Was ist, wenn ein Christ sündigt?
Bibelstunde in einem christlichen Heim für Alkoholiker: Von den etwa 20 Männern aller Altersstufen sind die meisten schon trocken. Einige von ihnen haben ihre Lebensschuld, nicht nur ihre Alkoholsucht, Gott bekannt und um Vergebung gebeten. Das liegt schon länger zurück, aber noch immer sind sich nicht alle sicher, ob sie jetzt wirklich errettet sind. Es irritiert sie, dass sie auch nach ihrer Bekehrung noch sündigen. Müssen sie sich etwa immer wieder neu bekehren? - Diese Fragen quälen manche Christen.
Die Worte im Tagesvers richtet der Apostel Johannes an Christen, die Gott als ihren Vater kennen. Und doch sagt er: „Wenn jemand gesündigt hat …“ Bekehrung bedeutet also nicht automatisch, dass Christen nun nie mehr sündigen. Solange sie auf der Erde sind, können Christen noch sündigen, also tun, was Gott nicht gefällt.
Verlieren wir dann die Gotteskindschaft wieder? Nein, unsere Gotteskindschaft gründet sich ausschließlich auf das vollbrachte Werk Christi am Kreuz, und deshalb können wir sie nicht verlieren. Gott sei Dank dafür!
Allerdings kann Gott Sünde im Leben seiner Kinder nicht einfach ignorieren. Denn es hat Ihn einen hohen Preis gekostet, dass Er unsere Schuld vergeben kann. Jesus Christus, der Gottessohn, ist die Sühnung für unsere Sünden geworden.
Sünde trübt unsere Gemeinschaft mit dem Vater, und unsere Freude und Kraft im Glaubensleben schwindet. Deshalb fordert Johannes uns auf, dass wir unsere Verfehlungen eingestehen. Sobald uns eine Sünde bewusst wird, sollen wir sie verurteilen und bekennen, damit der Vater sie vergeben kann und die Gemeinschaft mit Ihm wiederhergestellt wird (1. Johannes 1,9).