
Das Gebet passt zu mir!
In Südafrika lebte im 18. Jahrhundert eine holländische Familie, die einen afrikanischen Angestellten hatte. Der Holländer war Christ, der jeden Morgen nach dem Frühstück mit seiner Familie das Wort Gottes las und betete. Der Afrikaner war davon beeindruckt und wollte es seinem Herrn gleichtun, wusste aber nicht, wie er beten sollte.
Eines Tages sagte er sich: „Ich will meinem Herrn zuhören und es von ihm lernen.“ Er horchte an der Tür, als sein Herr am nächsten Morgen aus Lukas 18 las: „Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner.“ Der Angestellte dachte sich: „Das ist genau richtig für mich. Jetzt erfahre ich, wie ich beten muss.“ Er hörte weiter zu: „Der Pharisäer trat hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die Übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher … Ich verzehnte alles, was ich erwerbe“ (Lukas 18,11.12). Der Angestellte dachte enttäuscht: „Das passt nicht zu mir, ich bin wie andere oder sogar noch schlimmer. Und ich habe nichts, was ich abgeben könnte.“
Doch der Bibeltext ging noch weiter: „Der Zöllner aber, von fern stehend, … schlug sich an die Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“ (Lukas 18,13). Glücklich dachte sich der Afrikaner: „Das Gebet passt zu mir! Der Zöllner steht von fern, und das tue ich auch.“ Und laut sagte er: „Ich bin wie dieser Mann! O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“
Viele hörten seine Worte: sein Herr, Gott, Jesus Christus, die Engel - und im Himmel herrschte Freude über einen Sünder, der Buße tat (Lukas 15,7). Und so wie der Zöllner gerechtfertigt wegging, so auch der afrikanische Angestellte. Denn nie betet jemand ein solches Gebet vor Gott vergeblich.