Di Dienstag
21.
Jan Januar
Es ist keine Wahrheit und keine Güte und keine Erkenntnis Gottes im Land.
Hosea 4,1

Letzte Tage von Jerusalem

Juda im Jahr 588 v. Chr. Zedekia sitzt als später Nachkomme auf dem Thron Davids in Jerusalem, aber er liebt und kennt Gott nicht, wie es sein Vorfahr David getan hat. Zedekia ist anmaßend und hat die falschen Berater. Darum hat er sich gegen Nebukadnezar, den König von Babylon, aufgelehnt. Gott selbst hat Jerusalem Jahre vorher in die Hand der Babylonier fallen lassen, weil das Volk Israel Götzen angebetet und Gott verworfen hatte. Zedekia will sich nun von der Oberhoheit der Babylonier befreien. Eine große Dummheit: Ohne Gott auf seiner Seite zu haben, legt er sich mit der Supermacht Babylon an. Beim ersten Aufmucken Zedekias schickt der König von Babylon eine Armee gegen Jerusalem. Die alten Mauern werden belagert.

König Zedekia ist verzweifelt. Heimlich trifft er sich mit dem Propheten Jeremia. „Ist denn kein Wort von Gott für uns da?“, fragt er. „Wenn du, Zedekia, dich dem König von Babel ergibst, wirst du am Leben bleiben und die Stadt wird nicht zerstört. Ergibst du dich nicht, so wird die Stadt in die Hand der Babylonier fallen, samt dir und deiner Familie“, erklärt Jeremia. „Sag niemand, was du mit mir gesprochen hast“, bittet Zedekia.

Es ist vorbei. Zedekia hat Jeremias Worte in den Wind geschlagen. Aus lauter Furcht vor seinen eigenen Fürsten hat er nicht kapituliert, um die Stadt zu retten (Jeremia 39,1–10). Und heute, an diesem schrecklichen Tag des Jahres 587, fällt Jerusalem. Nach fast zweijähriger Belagerung besetzen die babylonischen Fürsten im Triumph das Mitteltor. König Zedekia wird gefangen genommen und grausam bestraft. Die meisten Jerusalemer machen sich mit ihm auf den langen Marsch in die Gefangenschaft nach Babylon. Kaum einer wird Jerusalem je wiedersehen. Nur ein paar Arme dürfen in den Ruinen der alten Königsstadt Jerusalem weiterhausen.