
Gedanken zum Markus-Evangelium
Jesus erzählt ein Gleichnis, und wieder ist vom Ausstreuen des Samens die Rede sowie von Wachstum und Frucht. Doch das Besondere liegt darin, dass sich scheinbar alles „von selbst“ entwickelt. Der Sämann selbst ist nur bei der Aussaat anwesend und dann erst wieder bei der Ernte.
Über den Wachstumsprozess von Pflanzen hat die Wissenschaft mittlerweile viel erforscht. Aber bis heute sind viele Fragen offengeblieben, so dass die Aussage „er weiß selbst nicht wie“ noch gültig ist. Die wunderbaren Prozesse in der Natur, der großen Werkstatt Gottes, lassen uns immer wieder den großen Schöpfer bewundern.
Die eigentliche Aussage des Gleichnisses geht weit über das Natürliche hinaus; es geht ja um das Reich Gottes. So ist nicht schwer zu erkennen, dass der „Mensch“ ein Bild von Jesus Christus ist, der hier war und die Botschaft des Evangeliums gepredigt hat. Er wird bald wiederkommen, um seine Ernte einzubringen: Er wird alle Erlösten zu sich in den Himmel nehmen. Sie sind die Frucht, von der Er sich sättigen wird (vgl. Jesaja 53,11).
In der Zwischenzeit befindet sich Christus im Himmel, und der „Weizen“ wächst ohne sein sichtbares Eingreifen heran. Dadurch wird deutlich, dass der Same des Wortes Gottes eine lebenspendende Kraft besitzt. Es bringt in der Seele eines Menschen geistliches Leben und Wachstum hervor. Wie das im Einzelnen geschieht, können wir nicht erklären. Es ist ein vollkommenes Werk Gottes, aber eben ein Geheimnis.