So Sonntag
16.
Mär März
Und Jesus kam nach Kapernaum. Und als er in dem Haus war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Weg besprochen? Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander beredet, wer der Größte sei. Und nachdem er sich gesetzt hatte, rief er die Zwölf; und er spricht zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so soll er der Letzte von allen und der Diener aller sein.
Markus 9,33–35

Gedanken zum Markus-Evangelium

Auf dem Weg durch Galiläa, dem nördlichen Gebiet Israels, hat Jesus zum wiederholten Mal seinen Jüngern mitgeteilt, dass Er sterben und wieder auferstehen würde. Da sie jedoch in der Erwartung lebten, dass der Herr sein Reich bald errichten würde, haben seine Worte bei ihnen kein Gehör gefunden.

War es denn verkehrt, das Reich des Herrn zu erwarten? Gewiss nicht. Aber dass die Jünger neben der glanzvollen Herrschaft Christi für sich selbst ehrenhafte Plätze an seiner Seite erhofften, zeugt nicht gerade von Bescheidenheit. Sie meinten offensichtlich, dass sie eine Belohnung verdient hätten, weil sie alles für Ihn aufgegeben hatten. Möglicherweise spielte bei der Frage, wer der Größte von ihnen sei, auch eine Rolle, dass nicht alle Jünger dabei waren, als der Herr auf dem Berg in Herrlichkeit erschien.

Auf die Frage, was sie unterwegs besprochen haben, schweigen die Jünger. Sie schämen sich, weil sie in der Nähe Jesu merken, wie unpassend ihr Gesprächsthema ist. Doch der Herr weiß, was sie denken; Er „versteht ihre Gedanken von fern“ (Psalm 139,2). Deshalb nimmt Er sich Zeit, um ihnen zu erklären, wie Er menschliche Größe definiert: Der Erste ist derjenige, der sich selbst erniedrigt, der den untersten Platz einnimmt und „der Diener aller“ ist. Die Unterweisung des Herrn hat größtes Gewicht, weil sein eigenes Leben dahintersteht. Er ist vom Himmel gekommen und ist Mensch geworden, hat „Knechtsgestalt“ angenommen. Selbst als Mensch hat Er sich erniedrigt, „indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,7.8). - Er ist mit Abstand der Erste!