Gedanken zum Markus-Evangelium
Als Jesus sich außerhalb von Israel aufhält - im Gebiet von Tyrus und Sidon -, ist eine Frau auf Ihn aufmerksam geworden. Sie bittet ihn, dass Er den Dämon von ihrer Tochter austreibe.
Die Antwort des Herrn ist zunächst verwunderlich - nicht nur, weil Er eine bildhafte Sprache verwendet, sondern auch, weil man den Eindruck gewinnt, dass Er dieses Mal kein offenes Ohr und Herz für Notleidende hat.
Aus dem Zusammenhang der Parallelstelle in Matthäus 15 wird deutlich, dass der Herr damals „nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt“ worden ist (Vers 24). Die „Kinder“ sind also die Angehörigen des Volkes Israel, während mit den „Hunden“ die Heiden gemeint sind.
Die geplagte Mutter versteht sofort, was der Herr sagen will: Als Heidin hat sie keinerlei Ansprüche an dem Segen, den Gott in der Person Jesu austeilen lässt. So wird ihr Glaube auf die Probe gestellt: Wird sie sich mit ihrer benachteiligten Position als Heidin abfinden oder wird sie weiter beharrlich bitten?
Die Frau ist sich sicher: Wenn Gott seinen „Kindern“ Brot gibt, dann kann Er auch den „Hunden“ Brotkrumen davon zukommen lassen! Der Herr gibt ihr recht und belohnt ihren großen Glauben: Ihre Tochter ist auf der Stelle geheilt.
Wie glücklich sind wir, wenn Ehrlichkeit und Glaube uns kennzeichnen.