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4.
Aug August
Die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringend für alle Menschen.
Titus 2,11

Gottes Gnade hat ihren Preis

Wenn im Neuen Testament von „erscheinen“ oder „Erscheinung“ die Rede ist, handelt es sich immer um etwas, was man mit den natürlichen Sinnen, mit den Augen, wahrnehmen kann. Gnade als solche ist genauso wenig sichtbar wie Liebe, es sei denn, sie zeigt sich in einer Person.

Schon gleich nach dem Sündenfall zeigte sich Gott über viele Jahrhunderte immer wieder als der gnädige Gott. Doch erst als sein Sohn Jesus Christus in diese Welt kam, fand die Gnade Gottes in Ihm ihren vollkommenen Ausdruck.

Gnade bedeutet: Gott wendet sich uns in seiner Liebe zu, ohne dass wir das verdient hätten. Für diejenigen, die sich ihrer Schuld vor Gott bewusst sind, ist es ein wunderbares Angebot, dass Gott ihnen in seinem Sohn ewiges Heil bringen will. Diejenigen hingegen, die meinen, Gott müsse ihre guten Taten mit dem Heil belohnen, weisen damit Gottes Gnade entschieden zurück.

Genau so war es, als Jesus Christus über diese Erde ging. Sünder fühlten sich zu Ihm hingezogen, weil sie in Ihm den Retter sahen. Selbstgerechte Menschen dagegen konnten seine Anwesenheit nicht ertragen; sie sahen in Jesus jemanden, der über Sünde hinwegsieht. Aber das war niemals der Fall. In Ihm war Gottes Gnade ja erschienen, um den Menschen Rettung zu bringen. Dass Rettung nötig ist, setzt voraus, dass die Menschen verloren sind und der heilige Gott nicht über ihre Sünde hinwegsieht.

Die Gnade Gottes macht keinen Unterschied zwischen „kleinen“ und „großen“ Sündern, worüber sich die Selbstgerechten ärgern. Doch Jesus musste für alle Menschen sterben, „weil sie alle gesündigt haben“ (Römer 5,12) - alle ohne Ausnahme.

Gnade kann man nicht erwerben; sie beruht nicht auf Gegenleistung. Für Gott hat sie allerdings einen hohen Preis: Sein Sohn musste „den Tod schmecken“ (Hebräer 2,9). So ist Gott: Er handelt in Gnade - aber nie auf Kosten seiner Heiligkeit.