
Gedanken zum Markus-Evangelium
Gerade hat der Herr einen unreinen Geist von einem jungen Mann ausgetrieben. Trotz des großen Widerstands hat der Teufel sein Opfer hergeben müssen. Der Sohn Gottes hat sich als der „Stärkere“ erwiesen (vgl. Lukas 4,13; 11,22).
Die Jünger dagegen haben ein peinliches Erlebnis hinter sich: Ihnen ist es nicht gelungen, den unreinen Geist auszutreiben, obwohl Jesus sie mit Gewalt ausgestattet hat und sie bereits mehrfach erfolgreich davon Gebrauch gemacht haben (Lukas 10,17). Deshalb fragen sie jetzt den Herrn, warum sie an diesem Fall gescheitert sind.
Gleichen wir nicht manchmal den Jüngern? Wir heute haben zwar nicht die Gnadengabe, Wunderwerke zu tun und Dämonen auszutreiben. Aber denken wir nur einmal an gestörte Ehe- und Familienbeziehungen; es gelingt uns oft nicht, eine Heilung herbeizuführen. Selbst viele Gespräche und praktische Hilfeleistungen helfen oft nicht weiter - es ändert sich nichts.
Bei den Jüngern gab es einen Mangel: Es fehlte Gebet und Fasten. Gebet drückt aus, dass wir aus uns selbst nichts zustande bringen und ganz auf Gottes Wirken angewiesen sind. Fasten bedeutet, wegen eines besonderen Anliegens für eine Zeit auf Dinge zu verzichten, die wir sonst genießen dürfen, weil Gott sie uns schenkt. Dabei geht es nicht unbedingt um Speisen, sondern genauso um die Annehmlichkeiten des Lebens.
Ist Beten und Fasten unmodern geworden? Hoffentlich nicht! Der Teufel wird nur dann zurückgedrängt, wenn wir uns Zeit dafür nehmen, zu Gott zu beten und Ihn durch sein Wort zu uns reden zu lassen.