Nach Hause kommen
Ihren Vater brachten die Nationalsozialisten um, weil er Kontakt zum Widerstand hatte; ihr Mann tauchte in Italien unter; sie selbst brachte man in ein KZ bei Danzig - ihre beiden Jungen, 3 und 2 Jahre alt, nahm man ihr weg und gab ihnen andere Namen. Ein Jahr später, im September 1945, macht sie sich auf die Suche nach ihnen. Leben sie noch? Wo sind sie? Werden die beiden sie wiedererkennen?
Schließlich erfährt sie von zwei Brüdern in einem Kinderheim in Österreich. Sie und ihr Mann fahren dorthin. Man bringt die beiden Jungen zu ihnen, die sie anstarren, aber kein Wort sagen. Dann läuft der Ältere los und stellt sich mit seinen Füßen auf die Schuhe ihres Mannes, wobei er sich an seiner Hose festhält - so, wie er es früher immer gemacht hat. Der Kleinere aber läuft zu ihr, steigt auf ihren Schoß und sitzt dort lange, ohne ein Wort zu sagen. Die Familie ist wieder vereint.
Auch heute wachsen Kinder ohne Vater oder Mutter auf: in Kriegsgebieten, in Ländern, wo Menschen verfolgt werden, in Deutschland. Welche Erinnerung haben sie an ein Zuhause? Was stellen sie sich unter einem Vater oder einer Mutter vor? Und welches Bild haben sie dann von Gott, der ihnen Vater sein möchte?
Gerade solche Kinder lädt Gott ein, seine Liebe kennenzulernen. Die Bibel sagt: „Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten“, und: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, denen Gutes geben, die ihn bitten!“ Wer an Jesus Christus glaubt, der erfährt: „Der Vater selbst hat euch lieb“ (Matthäus 7,11; Johannes 16,27).