Die Vorübergehenden
Es ist am Morgen, als sich ein Zug von Menschen durch die Straßen Jerusalems bewegt. Römische Soldaten führen einen zum Tode Verurteilten zum Richtplatz außerhalb der Stadt.
Ein erschütterndes Bild: Man hat den Verurteilten bereits grausam misshandelt. Durch die brutalen Geißelhiebe ist sein Rücken aufgerissen und blutig geschlagen. Dennoch hat man Ihm erbarmungslos das Kreuz aufgeladen, an dem man Ihn hinrichten will, und ist jetzt auf dem Weg zur Richtstätte. Doch der Verurteilte ist unschuldig! Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes.
Sie sind wahrscheinlich gerade zum Stadttor hinausgetreten, als ihnen ein Mann entgegenkommt, der in die Stadt hineingehen möchte. Er will „vorübergehen“. Doch es kommt anders: Die Schergen zwingen ihn, das Kreuz für Jesus zur Richtstätte zu tragen. Wir können uns gut vorstellen, dass dieser unvorhergesehene Zwischenfall das Leben dieses Simon von Kyrene total verändert …
Wie viele Menschen gehen heute an Jesus Christus, dem Gekreuzigten, vorüber, so wie viele Menschen damals vorübergingen! Vielleicht wissen sie viel mehr über den Sohn Gottes als Simon von Kyrene damals. Aber sie zeigen kein Interesse. Sie schenken demjenigen, der selbst schuldlos war, sich aber für schuldige Sünder von Gott strafen ließ, keine Beachtung.
Doch wer heute gleichgültig am Sohn Gottes und seinem Kreuzestod vorübergeht, zeigt damit, dass er Gottes Liebe missachtet.
Gott hat seinen Sohn gesandt, um uns zu erretten. Kann das unsere Herzen unberührt lassen?