Gedanken zum Markus-Evangelium
Bereits seit drei Tagen hält sich eine große Volksmenge bei Jesus und seinen Jüngern in einer öden Gegend auf. Eine schönere Zeit kann man sich kaum vorstellen, als dem Sohn Gottes ungestört zuzuhören und seine Allmacht zu erleben. Offensichtlich hat kaum jemand Hunger verspürt. In dieser Gegend hätte man allerdings auch nichts kaufen können. Doch wie soll es weitergehen? Denn jetzt ist die Volksmenge wirklich hungrig. Ohne Essen würden die meisten von ihnen nicht unbeschadet zu Hause ankommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Jesus sich als Herr der Lage beweist. Bei diesem zweiten Speisungswunder tritt besonders sein vollkommenes göttliches Handeln hervor - symbolisiert durch die Zahl Sieben, die sowohl bei den Broten als auch bei den Körben genannt wird.
Eigentlich sind sieben Brote völlig unzureichend für 4000 Menschen. Doch Jesus verachtet keineswegs das Wenige, was vorhanden ist, sondern knüpft daran an. Er dankt seinem himmlischen Vater für die Brote und ebenso für die kleinen Fische.
Einige Handkarren voll Brot und Fisch hätten den Jüngern gewiss zugesagt. Doch die Fülle, die Gott geben kann und will, zeigt sich besonders in unserer Verlegenheit. Später, im 1000-jährigen Reich, wird sich Gottes reicher Segen in seinem Sohn Jesus Christus allumfassend entfalten. Im Gegensatz zu allen Königen der Erde, die von den Abgaben ihres Volkes leben, wird Christus für alle Menschen sorgen.