Der Warnruf
Aufgrund von starken Regengüssen schwoll der Fluss, der die Stadt El Playon in Kolumbien durchfließt, in kurzer Zeit so stark an, dass die Bewohner fliehen mussten. Aber schon nach einigen Tagen fiel der Wasserstand schnell auf ein niedriges Niveau und die Bewohner kehrten in ihre Häuser zurück.
Ein Einwohner schöpfte Verdacht, dass diese plötzliche Ruhe womöglich ein Anzeichen für eine drohende, noch größere Überflutung sein könnte. Hatten etwa große Massen von entwurzelten Bäumen, Steinen und Schlamm irgendwo eine Art Damm gebildet, der jeden Augenblick unter dem Druck des Wassers nachgeben könnte? Er fühlte sich gedrängt, durch die Stadt zu laufen und zu rufen: „Passt auf! Bringt euch schnell in Sicherheit, die Gefahr ist noch nicht vorüber!“ Viele hörten auf diese Warnung, ließen ihre Habe im Stich und eilten auf die umliegenden Anhöhen. Andere aber nahmen den Aufruf nicht ernst oder machten sich sogar lustig darüber. Tatsächlich brach bald darauf ein schreckliches Tosen los und gewaltige Wassermassen ergossen sich von neuem über die Stadt. Häuser fielen in sich zusammen, viele Leute wurden mitgerissen und kamen in den Fluten um.
Heute ist es Gott, der uns alle rechtzeitig vor dem kommenden Weltgericht warnt: „Er gebietet jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apostelgeschichte 17,30.31). Zwar ist Gott langmütig und übt jetzt noch Geduld, aber das sollte niemand veranlassen, seine Mahnung in den Wind zu schlagen.
„Gott ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2. Petrus 3,9).