Do Donnerstag
11.
Jul Juli
Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden.
So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
Römer 14,10.12

Die Schuldfrage

Am Ufer des Ganges stand der Indienmissionar John Thomas (1757-1801) und verkündigte einer Menschenmenge die gute Botschaft von Jesus Christus.

Da trat ein Brahmane, ein religiöser Führer, mit der Frage an ihn heran: „Haben Sie nicht soeben gesagt, dass es der Teufel ist, der die Menschen zum Sündigen verführt?“ Als Thomas bejahte, zog der Brahmane die Schlussfolgerung: „Dann liegt die Schuld beim Teufel. Dann muss der Teufel bestraft werden und nicht der Mensch.“ In den Mienen der Umstehenden konnte der Missionar erkennen, dass sie diesem Einwand zustimmten.

In diesem Augenblick sah Thomas ein Boot, das den Fluss heraufkam. Er fragte die Zuhörer: „Seht ihr das Boot dort? Nehmen wir einmal an, ich würde einige meiner Freunde mit dem Auftrag losschicken, alle Menschen im Boot zu töten und es mir zu bringen. Wer hat dann die Strafe verdient: ich als der Anstifter oder sie, die diese schreckliche Tat begangen haben?“ Ohne zu zögern, rief der Brahmane: „Ihr alle wärt des Todes schuldig!“

„Ja“, erwiderte Thomas, „und wenn ihr und der Teufel miteinander sündigt, dann werdet ihr auch miteinander verdammt werden.“

Wenn der Mensch einmal vor Gott treten muss, um Rechenschaft abzulegen, wird ihm also der Hinweis auf den Teufel nicht helfen. Es wird niemand gelingen, seine Schuld auf einen anderen abzuwälzen. Umso erstaunlicher ist der Ausweg, den Gott uns in seinem Sohn anbietet: Jesus Christus, der Unschuldige, ist aus freier Liebe für schuldige Menschen eingetreten und hat die Strafe auf sich genommen. Das kommt jedem zugute, der Ihn im Glauben annimmt.