Alles vergebens!?
„Alles ist Eitelkeit!“, das bedeutet „Nichtigkeit“. - Mit diesen Worten fasst Salomo, der Schreiber des alttestamentlichen Buches Prediger, seine Einsicht zusammen. Nachdem er das Leben analysiert hat, kommt er zu dem Ergebnis: Alles Werk und Wirken des Menschen ist vergeblich, nutzlos, nichtig, nur ein Hauch und „ein Haschen nach Wind“.
Die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren war durchdrungen von diesem Gedanken. Einer Freundin schrieb sie: „Denk dir etwas Gutes aus und sage mir, warum wir leben, wenn dir etwas einfällt. Ich finde, dass alles Eitelkeit und ein Haschen nach dem Wind ist.“ Lindgren wuchs zwar in einem gläubigen Elternhaus auf und besuchte als Kind die Sonntagsschule, doch als Erwachsene bezeichnete sie sich als Agnostikerin. Wenn alles gut gehe, denke sie nicht darüber nach, ob sie an Gott glaube; an Gott denke sie nur, wenn sie Ihn dringend brauche. Das Leben empfand sie als flüchtig, nicht beständig und bisweilen sinnlos. Im Alter näherte sie sich dem christlichen Glau-ben wieder etwas an: Zwar sei das Leben ein Haschen nach Wind, doch nicht ganz und gar leer und sinnlos; die Ordnung und Planmäßigkeit in der Natur weise darauf hin, dass das menschliche Dasein einen Sinn habe.
Der Prediger Salomo, den Lindgren gern zitierte, kommt am Ende seines Buches zu folgender Erkenntnis: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen“ (Prediger 12,13.14). Gott zu erkennen und zu lieben, Ehrfurcht vor Ihm zu haben, Ihm gehorsam zu sein und so zu leben, dass wir Ihm zur Freude sind - das ist ein sinnvolles Leben, das auch uns glücklich macht, und das genaue Gegenteil eines rein irdisch gelebten Lebens, das nur für diese Welt gelebt wird. Solch ein Leben ist „nichtig“ und „ein Haschen nach Wind“.