Szenen aus Johannes - Der Lehrer Israels
In der jüdischen Führungsschicht brodelt weiterhin die Frage: Wer ist Jesus? Ein Betrüger, ein Hochstapler, ein Prophet, ein Lehrer oder - Gottes Sohn?
Das ist die Frage der Fragen seit 2000 Jahren, an der sich alles entscheidet. Das weiß damals schon Nikodemus, ein kluger, gelehrter und belesener Jude und ein Pharisäer (Johannes 3,1–18). Er ist ein zweifelnder, skeptischer, vorsichtiger Mann. Deshalb geht er in der Nacht zu Jesus - seine Kollegen müssen ihn nicht unbedingt sehen. „Rabbi“ - wieder die achtungsvolle Anrede. „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, wenn Gott nicht mit ihm ist.“
Anerkennende Worte von Nikodemus, doch Jesus fällt ihm gleich ins Wort. „Es geht nicht darum, religiöse Standpunkte auszutauschen, Nikodemus. Wenn du in Gottes Reich kommen willst, musst du dir neues Leben aus ihm und von ihm schenken lassen. Um das zu ermöglichen, bin ich gekommen. Ich bin nicht nur ein von Gott gesandter Lehrer, sondern ich bin der Weg zu Gott. Gott hat mich in diese Welt gesandt, damit jeder, der an mich glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Nikodemus, du musst von neuem geboren werden - durch den Geist Gottes. Sonst wirst du Gottes Reich nie sehen.“
Nikodemus ist überrascht. Er hat auch noch nicht alles verstanden. Aber er denkt darüber nach … Später, als die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus anfeinden und ihn verhaften lassen wollen, setzt sich Nikodemus, wenn auch noch zaghaft, für ihn ein. Und nach der Kreuzigung Jesu, als alles verloren scheint, da stellt sich Nikodemus ganz klar auf seine Seite. An Ihn glaubt er - egal, was seine Kollegen sagen.