Szenen aus Johannes - Erste Jünger
„Der Messias ist da!“ Diese Nachricht breitet sich aus, zuerst unter den Jüngern von Johannes dem Täufer (Johannes 1,43–51). „Wir haben ihn gefunden!“ Begeisterte Zustimmung bei den einen, Skepsis bei den anderen. „Aus Nazareth? Was soll denn aus dem Nest Gutes kommen?“ So fragt Nathanael voller Zweifel Philippus, der schon zu den Nachfolgern Jesu gehört. Philippus überlegt. Was hat ihn selbst überzeugt? Am besten macht sich Nathanael selbst ein Bild. „Komm und sieh“, sagt er deshalb einfach. Und der skeptische Nathanael geht mit.
Jesus ist nicht überrascht, als Nathanael zu ihm kommt. „Ein Israelit, in dem kein Falsch ist!“, sagt Er, als Er ihn sieht. „Woher kennst du mich?“, fragt Nathanael überrascht. „Ich habe dich schon gesehen, bevor Philippus zu dir kam, als du unter dem Feigenbaum gesessen hast.“ Nathanael ist wie vom Blitz getroffen. Der Feigenbaum - das ist jetzt eine Sache zwischen ihm und Jesus, dem Herrn. Keiner der Umstehenden versteht so richtig, wovon die Rede ist. Aber Nathanael begreift im gleichen Moment: Hier redet ein Größerer mit ihm, jemand der mehr von ihm weiß, als er gedacht hat. Er ist sichtlich beeindruckt.
„Rabbi“, sagt er zu Jesus. Rabbi, das war die achtungsvolle Anrede für einen geistlichen Lehrer im Judentum. „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.“ Nathanael versteht auf Anhieb: Jesus ist mehr als nur irgendein Mann aus Nazareth. Nein, Jesus ist tatsächlich der, von dem Philippus berichtet hat: der Messias. Und aus den Psalmen weiß Nathanael, dass der Messias der König ist, von dem Gott sagt: „Du bist mein Sohn“ (Psalm 2,7).
„Weil ich sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du schon?“, fragt Jesus ihn. „Du wirst Größeres als dieses sehen!“ - Wer an Jesus glaubt und in Ihm den Sohn Gottes sieht, kommt aus dem Staunen nicht heraus …