Szenen aus Johannes - Das Lamm Gottes
Die Menschen sammeln sich jenseits des Jordanflusses ganz im Süden von Israel, wo Johannes tauft (Johannes 1,19–32). Viele Landsleute sind voller Erwartung. Ihr Land steht unter der Herrschaft der Römer. Und sie warten doch schon so lange auf den Messias, den Retter Israels, den Gott ihnen vor Jahrhunderten versprochen hat.
Die Sehnsucht nach dem Retter Israels ist so groß, dass viele ihre Arbeit und zum Teil auch ihre Familien allein gelassen haben. Sie strömen in Scharen zu Johannes dem Täufer, der sie mit seiner kraftvollen Predigt anzieht.
Es gibt Gerüchte: Johannes sei der von Gott versprochene Retter. Manche sagen auch, er sei der aus dem Himmel zurückgekehrte Prophet Elia ... Die jüdischen Religionswächter aus Jerusalem schicken Boten, um Johannes zu befragen. „Nein“, sagt Johannes, „das alles bin ich nicht. Ich bin, wie Jesaja vorhergesagt hat, derjenige, der den Weg für den Retter unseres Volkes freimachen wird.“ „Und“, wollen die Boten wissen, „mit welchem Recht taufst du dann überhaupt?“
Johannes‘ Taufe ist eine Bußtaufe, das heißt, er tauft Menschen, die ihre Sünden bereuen, im Jordan.
Am nächsten Tag kommt Jesus zum Jordan. Johannes erkennt, wer da vor ihm steht - und er ruft aus, was er weiß: „Das ist der Messias - das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Er ist der Sohn Gottes.“
Lamm Gottes - darüber müssen die Menschen in Israel erst einmal nachdenken. Das Passahlamm ist ihnen ein Begriff, weil sie es jährlich beim sogenannten Passahfest schlachten und sein Fleisch essen. Sie erinnern sich dabei an die damalige Befreiung aus Ägypten. Jesus soll also sterben und dadurch Befreiung schaffen?