Eine Schülerin von Liszt
Der Komponist Franz Liszt glänzte als Klaviervirtuose in den Salons der Vornehmen. Damals wurde es in diesen Kreisen Mode, sich „Schüler oder Schülerin von Liszt“ zu nennen - und nicht immer geschah das zu Recht.
Auch eine junge Pianistin, die ein Konzert in Jena gab, bezeichnete sich leichtfertig als „Schülerin von Liszt“, um mehr Publikum anzulocken. Am Tag des Konzerts aber erfuhr sie zu ihrer Bestürzung, dass Liszt gerade nach Jena gekommen war.
Klopfenden Herzens eilte die Künstlerin zu dem Meister und gestand ihm ihre Lüge. Liszt vergab ihr und forderte sie auf, sich ans Klavier zu setzen und ihm das Programm des Abends vorzuspielen. Zwei volle Stunden lang korrigierte er alles, was es zu verbessern gab. Und am Schluss meinte er: „So, Kindchen, jetzt können Sie sagen, dass Sie eine Liszt-Schülerin sind.“
Wer sich „Christ“ nennt, drückt damit aus, dass er Christus als seinen Herrn und Meister anerkennt und sein „Schüler“ oder „Jünger“ ist. Vielleicht sind viele sich gar nicht über diese tiefe Bedeutung im Klaren. Wie bestürzend wäre es, wenn der Herr ihnen eines Tages sagen müsste: „Ich habe euch niemals gekannt!“
Es genügt also nicht, nur die Bezeichnung „Christ“ zu tragen. Die persönliche Begegnung mit Jesus Christus ist die erste Voraussetzung. Dann aber wird man die, die Jesus Christus nachfolgen, auch daran erkennen, dass sie „den Willen ihres Vaters tun“. - Noch ist Gelegenheit, von einem „Namenschristen“ zu einem „echten“ Christen zu werden und die Vergebung des Herrn zu empfangen.