
Gedanken zum Markus-Evangelium
Wieder ein Gleichnis vom Reich Gottes, und wieder geht es um ein Samenkorn. Offensichtlich will der Herr seinen Jüngern verschiedene Aspekte des Reiches Gottes deutlich machen. Wenn es darum geht, dass gute Ähren wie von selbst heranwachsen, weil der Same des Wortes Gottes lebendig und wirksam ist, dann benutzt der Herr den Weizen. Hier dagegen wird das Senfkorn beschrieben, das zwar kleiner ist als die Getreidekörner, aber zu einem Strauch von zwei bis drei Metern groß wird.
Nun stellt sich die Frage, wie die hier bildhaft beschriebene äußere Entwicklung des Reiches Gottes zu bewerten ist. Seit Beginn des Christentums haben sich Millionen und Milliarden von Menschen in irgendeiner Form zu Jesus Christus bekannt, so dass sich die Christenheit weit ausgebreitet hat. Das hat zu einem zweifachen Problem geführt: Sie ist übermäßig groß geworden, und zum anderen haben sich die „Vögel des Himmels“ darin niedergelassen. Übermäßig groß in dem Sinn, dass es in diesem „Reich“ viele Menschen gibt, die kein Leben aus Gott haben, weil sie sich nie zu Ihm bekehrt haben und letztlich auch nicht das tun, was Gott will.
Auch die Tatsache, dass die Christenheit viel Platz für teuflische Einflüsse bietet, ist verwerflich. Darauf weisen die Vögel hin, wie schon im Gleichnis vom Sämann deutlich geworden ist (vgl. V. 4.15; siehe auch 1. Timotheus 4,1).