Di Dienstag
14.
Nov November
Sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Lukas 24,29

Niedergeschlagen

Zwei Jünger Jesu kehren niedergeschlagen in ihr Heimatdorf Emmaus nahe Jerusalem zurück. Die Obersten ihres Volkes haben ihrem Herrn einen mehr als ungerechten Prozess gemacht, um Ihn aus dem Weg zu räumen. Sie haben Ihn gekreuzigt! Nun sind alle ihre Hoffnungen zerronnen, dass Jesus ihr Volk von den Römern befreien wird und sich die Verhältnisse im Land bessern werden.

Auf dem Nachhauseweg gesellt sich ein Fremder zu ihnen. Er erweckt den Eindruck, dass er von den Ereignissen in Jerusalem nichts mitbekommen hat. Doch dann ergibt sich mit ihm ein interessantes Gespräch: über die Vorhersagen der Propheten, die von den Leiden Christi bereits viele Jahrhunderte zuvor gesprochen haben. Geduldig zeigt und erläutert er ihnen alles, was in den Schriften des Alten Testaments auf diesen Messias und Erlöser hinweist.

Als die beiden Jünger schließlich ihr Heimatdorf Emmaus erreichen, ist es Abend geworden. Der Fremde will offensichtlich weitergehen, jedenfalls stellt er sich so. Doch die beiden Jünger sind derart beeindruckt von seinen Unterweisungen und haben so viel gelernt, dass sie sich (noch) nicht von ihm trennen wollen. Deshalb fordern sie ihn auf: „Bleibe bei uns!“

Erst als die drei zusammen essen, fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen: Es ist Jesus selbst, der sie über einige Kilometer Fußweg begleitet und sie aus ihrer Niedergeschlagenheit herausgeholt hat. Wenn sie vorher „träge Herzen“ hatten, dann sind daraus jetzt brennende Herzen geworden.

Ähnlich kann es auch uns ergehen: Wir sind ent­täuscht vom Leben und lesen die Bibel - einen Abschnitt nach dem anderen. Plötzlich merken wir, dass sich letztlich alles um Jesus dreht und Er selbst zu uns spricht. Da will man nicht mehr aufhören zu lesen.